Skirennen fahren – eine Passion, ein Beruf, ein abenteuerliches Engagement. Ob ich auf der Rennpiste oder im Lehrbetrieb stehe, fühle ich mich motiviert und privilegiert. Ich muss vieles entbehren, bekomme aber auch vieles zurück.

Achterbahnfahrten in den Rennstangen – kurzfristigen Absagen und zeitliche Verschiebungen von Renneinsätzen – wertvolle Gespräche mit Skirennfahrer, die schon weiter sind und von denen ich viel lernen kann – energiegeladene Tage – schmerzender, müder Körper – Schulaufgaben zwischen Reisen, Hotel und Schnee – Aufbruch und Ankunft in tiefer Nacht – Freude – Enttäuschung – Stolz – wertvolle Stunden mit Freunden.

Auf meiner Homepage, www.kilianboesch.ch, finden Sie immer wieder neue Berichte über aktuelle Themen. Dieser Bericht widme ich dem Sammelsurium meiner ersten FIS-Saison.

Ich bin sehr dankbar, dass ich die Saison gesund beenden durfte. Jetzt fühlt sich mein Köper sehr müde und leer an. Die Belastung des Skirennsports mit Ausbildung ist enorm und es ist wichtig, mich schnell und gut erholen zu können. Ich werde die Saison reflektieren, Abläufe in Schule, Arbeit und Sport analysieren, mich im Lehrbetrieb entwickeln, Zeit mit meiner Familie und Freunden verbringen und auch einfach mal Nichts tun und meine Seele baumeln lassen.

 

 

«Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ich werde das schaffen»

 Wenn ich zurückschaue und meine erste FIS-Saison 2023/24 reflektiere, darf ich zufrieden sein, wie und was ich geleistet und erreicht habe.

Das Trainingscamp und die Skirennen in Finnland waren für mich ein sehr eindrückliches, magisches Erlebnis. Bei klirrender Kälte, auf sensationellen Skipisten und in der Dunkelheit trainieren – Rentiere vor unserer Holzhütte beobachten, in der wir im Team gemeinschaftlich hausten, kochten, relaxten – die Nordlichter, die faszinierende Begegnung mit dem mystischen Phänomen auf mich wirken lassen. Für immer werde ich mich an mein erstes FIS-Rennen im hohen Norden erinnern. Da stand ich oben am Start und realisierte, das ist es jetzt, ich fahre mit den Grossen mit. Mit einem Lächeln durchfuhr ich die Ziellinie und wusste, jetzt konnte ich meine FIS-Punkte schon etwas verbessern.

Ein weiteres Highlight erlebte ich in einem Trainingscamp auf dem Stilfserjoch. Früh morgens, als bereits einige Trainingsfahrten hinter mir lagen, ging die Sonne hinter den Bergen auf und strahlte mich an. Das war ein sehr inniger Moment, in dem die Welt für einen kurzen Augenblick stillstand – ich und die Natur. Diese besondere Atmosphäre hat mich mental gestärkt und mich daran erinnert, weshalb ich diesen Sport so liebe.

Jetzt, Ende Saison denke ich…

  • Ich konnte meine Skitechnik verbessern.
  • Ich fuhr gute Rennen und verlor immer weniger Zeit auf die Spitzenfahrer.
  • Ich weiss, dass ich in einem gewissen Zeitraum eine enorme duale Belastung aushalte.
  • und, dazu etwas später…

Mehrheitlich war ich wochenweise an Renneinsätzen, die wir auch für Trainingseinheiten nutzten. Ich erlebte meine Rookie-Saison in einem grossartigen Athletenteam und zusammen mit den Trainern arbeiteten wir mit viel Ausdauer an unserer Entwicklung.

Ich bestritt total 38 Renneinsätze, musste 11 Ausfälle verkraften und war ca. 90 Tage unterwegs.

Die Reise geht weiter…

 Yesssss, am 19. April wurde ich für das Nationale Leistungszentrum von Swiss Ski https://nlz-ost.ch selektioniert. Wow, das fühlt sich sehr gut an! Neu wird meine Drehscheibe in Davos sein. Neue Trainer, neues Team, neue Trainingsorte, neue Ziele. Zu den Selektionskriterien zählen die Rangierung im Brack.ch Swiss Cup, der Konditionstest (Powertest) sowie die Trainerbewertung.

Wie ich diesen Wechsel organisiere, werden mein neuer Trainer, mein Verantwortlicher im Lehrbetrieb und ich in nächster Zeit besprechen und planen. Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie mein Weg weitergeht, bin glücklich und stolz über die NLZ-Selektion und dankbar für die Chance, die mir dadurch eröffnet wird.

So wie es aussieht, breche ich bald wieder in Richtung hohen Norden auf…

Herzliche Grüsse

Kilian